Stark durch Vertrauen

Seit rund einem Jahrzehnt sind wir als acrevis Bank für unsere Kundinnen und Kunden da – acrevis ist 2011 aus der Fusion der Bank CA St.Gallen und der swissregiobank entstanden. Die einzelnen Wurzeln der Bank reichen aber viel weiter zurück: Die älteste unserer Vorgängerbanken, die Sparkasse Trogen, wurde bereits 1821 gegründet. Eine andere Vorgängerbank, die Creditanstalt St.Gallen, ist 1854 aus einer Initiative der «Gemeinnützigen Gesellschaft» der Stadt St.Gallen entstanden und engagierte sich bereits damals verantwortungsvoll in der Region.

Seither leben wir - das heisst der neunköpfige Verwaltungsrat, die fünf Mitglieder der Geschäftsleitung und unsere rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - unsere ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Verantwortung und somit alle Dimensionen von Nachhaltigkeit täglich gegenüber allen Anspruchsgruppen der Bank. Diese umfassende Verantwortung bildet das Fundament unserer Unternehmensstrategie.

Die Regelung der finanziellen Belange ist Vertrauenssache – das Vertrauen von Menschen ist für uns als Bank daher das höchste Gut, davon sind wir überzeugt. Dies kommt auch in unserem Namen zum Ausdruck: acrevis ist an drei lateinische Wörter angelehnt: a – durch, cre – Vertrauen und vis – Stärke, Kraft. Diese Begriffe verkörpern unseren Leitsatz «Durch Vertrauen gestärkt».» Was das ganz konkret bedeutet erläutern Dr. oec. HSG Michael Steiner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der acrevis Bank, und Michèle Mégroz, Mitglied des Verwaltungsrats, in einem Doppelinterview aus ihrer jeweiligen Sicht.

Michael Steiner, was macht für Sie persönlich ganz konkret eine gute, sprich vertrauensvolle Kundinnen- und Kundenbeziehung aus?
Michael Steiner: Ein geflügeltes Wort besagt, dass der Kunde König ist. Eine gute Kundinnen- und Kundenbeziehung braucht in meinen Augen zwar kein gekröntes Haupt, klar ist aber: Wir verstehen uns als Dienstleister, auf den sich unsere Kundinnen und Kunden in jeder Situation verlassen können. Wir wollen der Kundin oder dem Kunden gute, wertvolle, für sie oder ihn nützliche Dienste leisten. Damit dies möglich ist, müssen wir unser Gegenüber möglichst gut kennen, sodass wir individuelle Anliegen und Bedürfnisse auch wirklich aufnehmen können. Dafür braucht es vor allem einen echten Dialog basierend auf Offenheit, Ehrlichkeit und Transparenz sowie gegenseitigem Respekt.

Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet stetig voran – auch im Bankenbereich. Im digitalen Zeitalter sind Finanzdienstleistungen immer weniger greifbar. Michèle Mégroz, wie geht acrevis mit dieser Entwicklung um?
Michèle Mégroz: Die Digitalisierung bietet auch im Finanzbereich zahlreiche Chancen und Möglichkeiten, welche es zu nutzen gilt. Dies heisst nicht, dass auf Bewährtes verzichtet werden muss. Gerade bei komplexen Geschäften sind persönliche Beratung und Kundennähe noch immer zentral, während einfache Transaktionen und Produkte immer mehr über digitale Kanäle abgewickelt werden können. Ziel ist ein differenziertes, abgestimmtes Angebot, damit die Kunden unsere Dienstleistungen wann, wo und wie es für sie passt, nutzen können.

Die acrevis Bank hat das verantwortungsvolle Banking in ihrer Unternehmensstrategie verankert. Was heisst das konkret – auf Stufe Verwaltungsrat und auf Stufe Geschäftsleitung?
Michèle Mégroz: Auf Stufe Verwaltungsrat erachte ich es als wichtig, dafür zu sorgen, dass die Ziele und Rahmenbedingungen für verantwortungsvolles Handeln gegeben sind. Dazu gehört mehr als nachhaltiges Anlegen und nachhaltiges Finanzieren. Organisation, Governance und vor allem auch Unternehmenskultur sollen sich auf Nachhaltigkeit ausrichten, womit auch der Risiko- oder Anreizpolitik die notwendige Beachtung geschenkt wird – eben: eine integrale Übernahme der ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung.
Michael Steiner: Als Geschäftsleitung ist es unsere Aufgabe das verantwortungsvolle Banking und damit verbundene Werte im Alltag zu leben. Dies tun wir, indem wir einerseits ein nachhaltiges Bankgeschäft und andererseits einen nachhaltigen Bankbetrieb sicherstellen. In allen unseren Geschäftsfeldern spielen nachhaltige Bankprodukte eine zentrale Rolle. Einen nachhaltigen Bankbetrieb stellen wir sicher, indem wir nicht nur nach ökonomischer Stabilität verbunden mit gesundem Wachstum und Innovationskraft streben, sondern auch Sorge zur Umwelt, zur Gesellschaft und zu ihren Menschen tragen. Seit 2020 sind wir klimaneutral und pro Jahr unterstützen wir über 400 Institutionen in den Bereichen Soziales, Kultur, Wissenschaft und Sport finanziell, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Hinzukommt, dass sich unsere Unternehmensführung an langfristigen Zielen und sinnvollen Anreizen orientiert.

Da und dort ist bisweilen zu hören, eine Bank sei doch eh wie die andere. Michèle Mégroz – was tut acrevis, um sich abzuheben und sich ein eigenständiges Profil zu geben? Und wie bringen Sie sich ganz persönlich als Verwaltungsrätin hier ein?
Michèle Mégroz: Gerade bei austauschbaren Produkten machen Vertrauen und Service den Unterschied – Mitarbeitende, Beratung und räumliche Nähe sind zentral. acrevis nutzt die Möglichkeiten der starken regionalen Verankerung kombiniert mit der Pflege des persönlichen Kundenkontakts sehr gut und schafft so tragfähige Beziehungen und ein Vertrauen, welches schwer austauschbar ist. Insofern möchte ich die Geschäftsleitung und alle Mitarbeitenden bestärken, dass diese Chancen auch zukünftig genutzt werden. Ein hybrider Ansatz von «Digital» und «Persönlich» wird wohl auch in Zukunft erfolgsversprechend sein.

Michael Steiner, immer wieder machen insbesondere Grossbanken national wie auch international eher unrühmliche Schlagzeilen. Was können Sie als Vorsitzender der Geschäftsleitung einer regional verankerten Bank tun, um selbst positivere Schlagzeilen zu schreiben?
Michael Steiner: Wenn es darum geht, verantwortungsvolles Banking zu betreiben, ist aus meiner Sicht unsere Unternehmenskultur der entscheidende Faktor. Persönlich kann ich hierzu insbesondere einen Beitrag leisten, indem ich unsere Werte jeden Tag aufs Neue vorlebe. Unsere Grösse und Strukturen kommen uns dabei zu Gute: Als regionale Bank sind wir überschaubar, die Wege sind kurz, man kennt sich. Transparenz wird grossgeschrieben, der offene Austausch und ein gutes Miteinander sind mir wichtig. Doch neben der Unternehmenskultur ist hierfür natürlich auch eine effektive Corporate Governance wichtig. Beispielsweise ist die Trennung von bestimmten Funktionen zentral, ebenso pflegen wir keine Bonuspolitik mit falschen Anreizen – das sichert die Unabhängigkeit, Objektivität und Qualität unserer Entscheidungen im Geschäftsalltag. Last but not least kann ich einen Beitrag dazu leisten, dass Risikomanagement und -kontrolle in unserer Bank gut funktionieren und die notwendige Beachtung finden. Das Risikomanagement gehört zu unseren Stärken: Wir handeln umsichtig und halten eine gesunde Balance zwischen Ertrag und Risiko.

Michèle Mégroz

Zur Person: An der Generalversammlung 2021 der acrevis Bank AG wurde Michèle Mégroz als neues Mitglied des Verwaltungsrats gewählt. Sie ist seit 2017 CEO des Organisations- und Informatik-Beratungsunternehmens CSP AG in St.Gallen. Zuvor war sie Leiterin der Fachstelle Regionalentwicklung bei der Wirtschaftsförderung des Kantons St.Gallen und arbeitete beim Institut für Marktökologie IMO, einem Bio- und Fairtrade-Zertifizierungsunternehmen. Sie studierte Volkswirtschaft an der Universität St.Gallen und absolvierte die Ausbildung zur eidg. dipl. Informatikerin. Michèle Mégroz ist unter anderem Vizepräsidentin der obvita, einer sozialen Institution, Vorstandsmitglied der IHK St.Gallen-Appenzell und von IT St.Gallen rockt sowie Verwaltungsrätin des Software-Entwicklers Edorex AG.

 

Michael Steiner

Zur Person: Michael Steiner, Dr. oec. HSG, ist seit 2018 Vorsitzender der Geschäftsleitung der acrevis Bank. Er hat das Masterstudium der Volkswirtschaftslehre mit Vertiefung Finanz- und Kapitalmärkte sowie seine Dissertation an der Universität St.Gallen abgeschlossen und hatte von 2005 bis 2012 Leitungsfunktionen in den Bereichen Anlagemethode & Portfoliomanagement und Investment Centre bei einer St.Galler Privatbank inne. Vor seiner Geschäftsleitungstätigkeit bei acrevis ab August 2016 war Michael Steiner mit seiner eigenen Firma in der Bankberatung und der strategischen Vermögensberatung tätig.