Negativzinsen sind in weiter Ferne
Die Schweizerische National (SNB) belässt den Leitzins auf 0 %. Das kommt nicht überraschend: Die Inflationsrate ist zwar zuletzt niedriger ausgefallen als erwartet und die Wirtschaftsleistung war im dritten Quartal sogar rückläufig, mittelfristig hat sich die Lage laut der SNB aber kaum geändert. Entsprechend in weite Ferne gerückt sind auch Negativzinsen.
Wie erwartet, so geliefert. Das ist das Fazit zum jüngsten Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer hatte damit gerechnet, dass die SNB den Leitzins auf 0% belässt. So haben die Währungshüter nun auch entschieden. Die SNB sieht derzeit keinen ausreichenden Grund, die Geldpolitik anzupassen.
Die Inflationsrate ist in den vergangenen Monaten leicht niedriger ausgefallen als von der SNB erwartet. So sank die jährliche Teuerung von 0,2 % im August auf 0,0 % im November. Sie lag damit am unteren Rand des Bereichs der Preisstabilität – definiert von der SNB als Teuerung zwischen 0 und 2 %.
Kurzfristig dürfte die Inflation laut der SNB niedriger bleiben als noch im September prognostiziert. Neu rechnen die Währungshüter mit einer Inflationsrate von 0,3 % im nächsten Jahr, zuvor hatten sie mit einer Rate von 0,5 % gerechnet. Der Inflationsdruck in der mittleren Frist ist laut der SNB hingegen praktisch unverändert: Für 2027 erwartet die SNB neu eine Inflationsrate von 0,6 % – statt bisher 0,7 %.
Die Wirtschaft wächst moderat
Auch auf der konjunkturellen Seite gibt es keinen ausreichenden Grund, den Leitzins weiter zu senken. Die Wirtschaftsleistung sank im dritten Quartal zwar um 0,5 %, dies war laut der SNB aber vor allem auf die pharmazeutische Industrie zurückzuführen. «Im Pharmabereich war die Wertschöpfung im ersten Quartal stark gestiegen, da Lieferungen in die USA in Erwartung möglicher Zölle vorgezogen worden waren. Im zweiten Quartal kam es zu einer Gegenbewegung, die sich im dritten Quartal fortsetzte», kommentieren die Währungshüter. Diese Sondereffekte verzerren das Gesamtbild, sind jedoch nicht konjunkturprägend.
Die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz haben sich laut der SNB mit den niedrigeren US-Zöllen und einer etwas besseren internationalen Entwicklung leicht aufgehellt. Für das laufende Jahr rechnen die Währungshüter mit einem Wachstum von knapp 1,5 % – zuvor waren es 1 bis 1,5 %. Für 2026 erwartet die SNB ein Wachstum von rund 1 %. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit noch etwas zunehmen.
Die Hürde bleibt hoch
In weite Ferne rücken damit Negativzinsen. Gemäss den Prognosen der SNB dürfte die Inflation in mittlerer Frist wieder ansteigen und die Schweizer Wirtschaft die Rezession vermeiden. Zudem betonte SNB-Präsident Martin Schlegel an der Medienkonferenz vom 11. Dezember 2025,dass die Hürde für Negativzinsen «weiterhin sehr hoch bleibt».
Die aktuelle Geldpolitik bezeichnet Schlegel als adäquat. Mit dem Leitzins auf dem aktuellen Niveau stütze die SNB die Wirtschaft. Zudem habe sie mit Devisenmarktinterventionen ein zweites bewährtes Instrument. Dieses werde die SNB bei Bedarf nutzen.
Zinsen Schweiz
Grafik: Investment Center acrevis Bank
Was dies für Sie bedeutet
- Für Sparerinnen und Sparer ändert sich mit dem heutigen Entscheid wenig bis nichts: Auf Sparkonten ist der Ertrag bereits jetzt sehr niedrig. Daran dürfte sich nichts ändern, solange der Leitzins nicht erhöht wird.
- Ähnlich sieht es für Anlegerinnen und Anleger im festverzinslichen Bereich aus. Auch hier notieren die Renditen auf niedrigem Niveau; eine Änderung zeichnet sich leider nicht ab.
- Auf der positiven Seite bleiben die Zinsen aber wohl auch bei Hypotheken niedrig. Das ist eine erfreuliche Nachricht für Hypothekenbesitzerinnen und -besitzer. Seit der Leitzinssenkungen im Juni haben sich die Hypothekarzinsen sehr stabil gezeigt. Einzig bei Laufzeiten von zehn Jahren notieren sie leicht höher. Daran dürfte sich kaum etwas ändern. Und selbst bei einer Einführung von Negativzinsen ist eher nicht mit Niveaus zu rechnen, wie sie während der Negativzinsphase von 2015 bis 2022 galten. Das liegt unter anderem an den höheren Refinanzierungskosten der Banken.
Keine Anpassung erwartet
Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der SNB findet im März 2026 statt. Stand jetzt rechnen wir für die nahe Zukunft nicht mit einer Anpassung des Leitzinses. Die Inflation bewegt sich am unteren Rand des SNB-Zielbandes, die Konjunktur zeigt sich trotz temporärer Schwächen robust und eine Rezession ist nicht absehbar. Zudem hat die SNB mehrfach betont, dass die Hürde für Negativzinsen hoch ist.
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