
Ein Neubau mit Haltung – kein Showeffekt
Wie baut man heute eine Bank, die ins Ortsbild passt – aber gleichzeitig modern ist? Die Antwort liegt nicht in spektakulärer Architektur, sondern in klaren Entscheidungen, wie der Neubau der acrevis Bank in Lachen zeigt.
Das alte Gebäude der acrevis an der Mittleren Bahnhofstrasse 2 in Lachen stammte aus den 1960er-Jahren – energetisch überholt, nicht barrierefrei, räumlich am Limit. «Wir mussten realisieren, dass ein Neubau letztlich die nachhaltigere Lösung ist», sagt Marcel Föllmi, Bauherrenvertreter und Verwaltungsrat der acrevis Bank AG. Statt auf maximale Technik setzte man auf langlebige Substanz: Massivbauweise, mineralische Dämmung, Natursteinfassade aus Dietfurter Kalkstein. «Dieser Stein passt zur Bank: ruhig und beständig.»

Drei Teile – ein Ganzes
Architektonisch ist das Haus klar gegliedert: ein massiver Sockel aus Naturstein, ein ruhiger Mittelbau mit mineralischem Putz und ein Dachgeschoss mit Zinnenkante – eine zeitgenössische Übersetzung klassischer Bauformen. Die Fassade wirkt zurückhaltend, aber bestimmt. Der Eingang ist barrierefrei, die Räume sind hell und funktional. Im Erdgeschoss befindet sich die Niederlassung der Bank, darüber liegen sieben Wohnungen. Patrik Inglin, Bauleiter mit Büro gleich auf der gegenüberliegenden Strassenseite des neuen Bankgebäudes, verweist auf die anspruchsvolle Lage mitten in Lachen: «Wenig Platz, viel Verkehr – umso wichtiger war die Koordination. Ein solches Projekt gelingt nur, wenn alle mitziehen», fügt er an und lobt die enge Zusammenarbeit: «Regionale Handwerker, kurze Wege, schnelle Absprachen – das hat uns stark gemacht.»
Innen: Klar statt laut
Auch die Innenarchitektur trägt die Haltung des Gebäudes weiter. «Wir wollten keine Inszenierung, sondern Präzision», sagt Innenarchitekt Stefan Frei von Forma Architekten. Die dreiteilige Zonierung – ein Vorraum mit Bancomat, digitaler Selbstbedienung und Videoberatung, dann eine klassische Beratungszone und schliesslich drei Besprechungszimmer für Kundengespräche – schafft Übersicht. Verarbeitet wurden lackierte Eiche, Kanfanar-Naturstein und sorgfältig ausgewählte Möbel aus Schweizer Produktion. Kunstwerke von German Benz, Martin Rohr und Tobias Ryser setzen ruhige Akzente. Der Neubau in Lachen ist kein Haus, das auffallen will – aber eines, das Bestand hat und 50, 60 Jahre funktioniert. Oder wie Föllmi es formuliert: «Wir wollten kein Showobjekt, sondern ein Gebäude mit Haltung – für unsere Kundinnen und Kunden, für unsere Mitarbeitenden, für das Quartier und den Ort.»