
Kräne, Kies und Kreislaufwirtschaft
Vom Einmann-Transportbetrieb zum vielfältigen Unternehmen im Transport- und Entsorgungsbereich: Die Urs Huber Transport AG, ein solid aufgestellter Familienbetrieb, ist in ihrer Geschichte stetig gewachsen und hat sich immer weiterentwickelt, seit 2013 begleitet von acrevis.
Von Kork bis Altmetall, von Kabeln bis Druckerpatronen – fein säuberlich beschriftet warten Container und Sammelboxen in der hell ausgeleuchteten Halle. Die Wertstoff- Sammelstelle im Industriegebiet von Samstagern ist das jüngste Baby der Urs Huber Transport AG. Eröffnet wurde die Sammelstelle, die in Zusammenarbeit mit der Zürcher Gemeinde Richterswil betrieben wird, im März 2025. Seither ist die Nachfrage gross: «Gerade an Wochenenden herrscht ein reges Kommen und Gehen», freuen sich André und Marc Huber. Die Brüder führen das Unternehmen seit sieben Jahren in dritter Generation, 2018 übernahmen sie die Geschäftsführung von ihren Eltern Karin und Urs Huber. Um die stetig wachsende Arbeit besser verteilen zu können, wurde die Geschäftsleitung 2023 mit Michael Müller ergänzt. Die Eltern sind weiterhin im Unternehmen tätig – sie für Buchhaltung und Finanzen allgemein, er als Kranwagen-Chauffeur und als «Mädchen für alles», wie Urs Huber schmunzelnd ergänzt.

Vom einzelnen Laster bis zum 5-Achs-Kranwagen
Die Sammelstelle ist die neuste Ergänzung einer breiten Dienstleistungspalette des Familienbetriebs und die bisher letzte Etappe einer Firmengeschichte, die über 80 Jahre zurückreicht: 1942 gründete Hans Huber ein Transportunternehmen – als Einmannbetrieb mit einem einzigen Lastwagen für Kies- und Kohletransporte. Im Laufe der Zeit wuchsen sowohl Fuhrpark als auch Personalbestand. Als Urs Huber 1983 ins elterliche Geschäft einstieg, wurde das Angebot um einen Muldenservice und Kranwagen-Transporte erweitert, später kamen Bereiche wie
Sperrmüllentsorgung und -sortierung, Logistik und Werkstattdienstleistungen hinzu. Und heute? «Wir sind 36 Mitarbeitende, Tendenz steigend. Dabei bilden wir sechs Lernende in den Fachrichtungen Strassentransportfachmann und Recyclistin aus», so André Huber. Auch in der Garage gab es gehörig Zuwachs: 21 Lastwagen und diverse Fahrzeuge, Tieflader, Kippsattelschlepper und Baumaschinen bilden die moderne Fahrzeugflotte. Der aktuellste Neuzugang wird täglich von Marc Huber gefahren und mit viel Fingerspitzengefühl bedient – ein 5-Achs-Kranwagen, der bis zu 30 Tonnen heben und mit voll ausgefahrenem 50-Meter-Arm noch gut 350 Kilo punktgenau platzieren kann.
Entwicklung braucht Platz
Garage, Büros, eine Werkstatt für eigene und fremde Fahrzeuge, Logistikflächen, eine Brückenwaage, die Halle für die Sammelstelle, die Abfallsortierung und den Holzshredder, der aus Abfallholz direkt Holzschnitzel für eine Heizzentrale macht – all das braucht Platz. Die kontinuierliche Entwicklung brachte denn stets auch die Frage nach geeigneten Räumlichkeiten. Nach den Ursprüngen der Firma in Schönenberg ZH folgte 2001 der Umzug in die Beichlen bei Wädenswil, zuerst in den dortigen ehemaligen kantonalen Werkhof, der 2013 teilweise zu Gunsten eines eigenen Neubaus abgerissen wurde. Doch auch hier wurde es bald eng, 2023 folgte der Wechsel an die Weberrütistrasse 13 in Samstagern. «Nun hat alles wieder genügend Platz», zeigen sich André und Marc Huber zufrieden.
Für ein gutes Betriebsklima
Die neuen, grösseren Räumlichkeiten bieten zwar genügend Platz, dafür brachten sie gewisse Herausforderungen bezüglich Zusammenarbeit: «Früher waren wir allein schon durch die kleinere Mitarbeiterzahl und die kleinere Fläche an ein sehr enges Miteinander gewöhnt – die Wege waren kurz, jeder Mitarbeiter hat täglich den Chef einmal irgendwo auf dem Gang angetroffen», erinnert sich André Huber. Sein Bruder Marc ergänzt: «Jetzt ist das nicht mehr so einfach – und gerade in der ersten Zeit hier am neuen Ort haben wir das gespürt: Da gab es plötzlich ’die im Büro’ und ’die in der Garage’. Wie wir damit umgehen können, mussten wir zuerst herausfinden, schliesslich liegt uns viel an einem guten Betriebsklima.»
Ein regelmässiges «Feierabendbier», bei dem sich alle zusammensetzen, hilft ebenso wie die Tatsache, dass die heutigen Geschäftsführer selbst einmal jede Funktion im Betrieb durchlaufen und jede der anfallenden Aufgaben mit eigenen Händen ausgeführt haben. Für beide ist selbstverständlich: «Auch heute noch steigen wir bei Bedarf in die dreckigen Stiefel und die ’Übergwändli’, wenn irgendwo Not am Mann ist und ein Engpass besteht.»
Anpacken, aber nicht blauäugig
Anpacken und etwas umsetzen, das beschreibe das Huber’sche Verständnis von Unternehmertum: «Wir sind spontan und flexibel – aber nicht blauäugig», betonen Marc und André Huber. «Ein Projekt muss genügend lang reifen, wir denken alle Aspekte sorgfältig durch. Erst wenn wir uns einer Sache sicher sind, wird eine Entscheidung gefällt.» Dann aber gehe es Schlag auf Schlag: «Die Umsetzung eines Vorhabens wird zügig angepackt und durchgezogen», hält André Huber fest. «Dafür braucht es dann das richtige Gegenüber und Partner, die im gleichen Tempo mitziehen und unsere Ideen mittragen.
Ausgereifte Ideen mittrage
Das gelte auch für die Finanzen: «Eine Bank muss bereit und fähig sein, Schritt zu halten. Bei der acrevis Bank, deren Kundin wir seit 2013 sind, haben wir dies immer gespürt.» Jürg Hunkeler, Leiter Firmenkunden im acrevis Marktgebiet Zürichsee, schmunzelt: «Das war anfänglich auch für uns eine gewisse Herausforderung – mittlerweile kennen wir das Unternehmen und die Familie Huber aber, sodass wir wissen, dass sie nur mit ausgereiften Ideen auf uns zukommen.» Kurze Wege und ein persönlicher Austausch seien zentral für ein gutes Miteinander, da sind sich die Familie Huber und Kundenberater Hunkeler einig: «Sich zusammen an einen Tisch setzen, direkt und offen reden, das schafft das nötige Vertrauen und gegenseitige Verständnis.»